Bericht 27, April 2007

Winterpause in Roanne, letzter Teil

Zu unserem Exkursionsprogramm gehört auch der Besuch des grössten Viehmarktes in der Gegend, der jeden Mittwoch in Saint-Christophe-en-Brionnais stattfindet. Rund 800 Kälber, Kühe, Ochsen und Stiere der Charolais-Rasse kommen auf den Markt.

Es kommt praktisch ausschliesslich Charolais-Vieh auf den Markt

Es kommt praktisch ausschliesslich Charolais-Vieh auf den Markt

Der Handel beginnt, was für Frankreich ungewöhnlich ist, erst am Nachmittag, ab 13:30 Uhr.

Die Viehhändler, also die Käufer, tragen traditionell lange, schwarze Blusen. Zur Ausrüstung gehört ferner ein Stock, der mehreren Zwecken dient: Man kann u.a. damit das Objekt des Kaufinteresses auf seine Fleischqualität abklopfen und dann die gekaufte Kuh aus dem Gatter treiben.

Bauer und Viehhändler

Bauer und Viehhändler

Der Handel wird mit Handschlag besiegelt. Man kennt sich und man trifft sich jede Woche.

Ein Handel ist zustande gekommen

Ein Handel ist zustande gekommen

Interessanterweise wird noch in den alten französischen Francs gemarktet. Tradition und Gewohnheit sind alles. Erst wenn der Handel zustande gekommen ist, wird in Euro umgerechnet.

Kritische Viehkäufer

Kritische Viehkäufer

Die Charolais-Rasse ist eine ausgesprochene Fleischviehrasse. Teilweise sind die Tiere dermassen hochgezüchtet, dass die Kälber nur per Kaiserschnitt ans Tageslicht gebracht werden können.

Eine ausgesprochene Fleischviehrasse

Eine ausgesprochene Fleischviehrasse

Die Tiere werden aber nicht nur für den Schlachthof verkauft, sondern auch zur Zucht.

Hier steht das Zuchtvieh

Hier steht das Zuchtvieh

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Zurück in Roanne, sind Unterhaltsarbeiten am Schiff auf dem Programm. Das Wetter ist nass, es regnet tagelang. Das freut uns, denn jetzt werden die Speicherbecken der Kanäle gefüllt und die Schifffahrt ist auch im Herbst gesichert. Ein weiterer Trost ist, dass das Wetter in der Schweiz weitaus schlechter ist, Zürich versinkt, so erfahren wir, im Schnee.

Den mächtigen Schiffsdiesel haben wir unterhaltsmässig ziemlich im Griff, aber zwischen Getriebe und Schiffsschraube hat es einen Wellenlagerbock und zwei Kreuzgelenke, die zu schmieren und zu fetten wir uns schon seit langem vorgenommen haben. Ferner sorgt dort, wo die Schraubenwelle aus dem Rumpf austritt, eine Stopfbuchse für Dichtung. Deren Packung muss überprüft werden. Und jetzt ist doch gerade das richtige Wetter für Arbeiten im trockenen und warmen Schiffsinnern.

Kreuzgelenk Nummer zwei

Kreuzgelenk Nummer zwei

Die Schmiernippel der Kreuzgelenke sind gut zugänglich und stellen kein Problem dar. Einfach mit der Fettpresse solange pumpen, bis das Fett herausquillt. Der Wellenlagerbock ist schon eine etwas grössere Herausforderung.

Was verbirgt sich wohl in diesem Wellenlager?

Was verbirgt sich wohl in diesem Wellenlager?

Schmiernippel sind keine zu ersehen. Irgendwie haben wir Hemmungen, dieses Lager einfach zu öffnen. Aber wenn es unterwegs trocken laufen sollte, sähen wir ziemlich alt aus. Und gemäss Murphy’s Law wird dies unweigerlich passieren und zwar auf einer dicht befahrenen Wasserstrasse mit viel Berufsverkehr und kräftiger Strömung auf eine Brücke zu. Also ist guter Rat teuer. Kurzentschlossen schicken wir eine Mail an Piet de Bock von der Schiffswerft de Bock & Meijer, wo unser Schiff 1922 vom Grossvater des heutigen Werfteigentümers gebaut wurde. Und tatsächlich, postwendend kommt die Antwort:

Dit lager is een kogellager en heeft geen smeerpunten. Om te zien hoeveel vet erin het lager aanwezig is moeten de twee bouten van het lagerdeksel verwijderd worden. Het eventueel te gebruiken vet dient kogellagervet te zijn. Het lager mag slechts voor plm 70 % gevuld te zijn, omdat anders de warmetontwikkeling te groot wordt in het lager. Mochten er nog vragen overblijven dan horen we dit graag.
Groeten, Piet

(«Dieses Lager ist ein Kugellager und hat keine Schmierpunkte. Um zu sehen, wieviel Fett im Lager anwesend ist, müssen die beiden Bolzen vom Lagerdeckel entfernt werden. Das eventuell zu gebrauchende Fett muss Kugellagerfett sein. Das Lager darf nur zu plusminus 70% gefüllt sein, weil sonst die Wärmeentwicklung zu gross wird im Lager. Sollten noch Fragen übrig bleiben, dann hören wir dies gerne. Grüsse, Piet»). Es geht doch einfach nichts über die gute alte holländische Schiffsbautradition und eine kundenfreundliche Werft!

Das frisch gefettete Wellenlager

Das frisch gefettete Wellenlager

Nach einem kurzen Abstecher zur «Norauto Roanne», einem Fahrzeugfachgeschäft, wo es Kugellagerfett gibt, öffnen wir das Lager sorgfältig, reinigen und entfetten es, bevor wir es wieder mit frischem Fett füllen. Sind Wellenlager Ihr Hobby? Dann wird Sie die Spezifikation des Fettes interessieren: Schwedische Kugellagerfabriken (SKF) VKG 1/0.2,

Beruhigend ist, dass das Lager nicht die geringsten Verschleisserscheinungen zeigt. Dann wird alles wieder zusammengebaut. Wir haben zur Sicherheit vor der Zerlegung eine Foto gemacht, damit wir das Gehäuse nachher wieder gleich zusammenbauen. Jetzt kommt der grosse Moment, nämlich der Probelauf. Zündschlüssel ein, Startknopf drücken und aufs erste Mal springt der zuverlässige Schiffsdiesel an, nachdem er ja seit ziemlich langer Zeit nicht mehr gelaufen ist. Nach etwa 15 Minuten hat er Betriebstemperatur erreicht, also Gang hinein und Marschfahrt. Das Heckwasser schäumt und das Schiff zerrt an den Tauen. Eine halbe Stunde lang lassen wir den Motor mit 1100 Touren laufen. Zu unserer grossen Genugtuung ist das Wellenlager dicht und erhitzt sich nicht. Ein Punkt mehr, der auf unserer Aufgabenliste abgehakt werden kann.

Als nächstes ist die Stopfbuchse der Schraubenwelle an der Reihe. Wir haben, was wir offen zugeben, etwas Herzklopfen. Diese Buchse dichtet jene Stelle ab, wo die Schraubenwelle durch den Schiffsrumpf geführt wird. Tritt Wasser ein, wenn man die Dichtungspackung entfernt? Vor unserem geistigen Auge sprudelt unaufhaltsam Wasser in die Bilge und das Schiff sinkt ebenso unaufhaltsam, bis nur noch der Mast aus dem Wasser ragt… Aber der Testlauf ergibt, dass die Stopfbuchse noch vollständig dicht ist. Also warten wir zu mit dieser Operation. Wenn etwas funktioniert: Hände weg und nichts daran machen!

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Unterdessen findet hier unaufhaltsam der Frühling statt. Es zieht uns richtig hinaus zum unseemännischen Wandern. Aber das Hinterland von Roanne ist dermassen einladend, dass uns nichts drinnen hält. Auf der 25’000er-Karte haben wir eine Wanderung herausgetüftelt, Wegpunkte mit dem Koordinatensystem berechnet und die Koordinaten auf unser GPS übertragen.

Die Wanderung führt vom voralpinen Weiler Marimby bei Les Noës auf etwa 900 m hinauf zu den Bois de Marimby. Die Bezeichnung «Suisse Roannaise» ist hier nicht ganz abwegig. Man kommt sich in der Tat vor wie im Prättigau.

La Suisse Roannaise

La Suisse Roannaise

Je höher wir kommen, desto tiefer wird der Schnee.

In der Höhe liegt Schnee

In der Höhe liegt Schnee

Das GPS, ein Garmin 76CSx mit der topographischen Karte France 7 auf dem Chip, ist hier auf plus/minus 5 Meter genau. Wir müssen an dieser Stelle Ueli Krebser ein Kränzchen winden (Poly-Electronic Bassersdorf www.gps-shop.ch), der uns beim Kauf seriös beraten und auf dessen hervorragender Website wir bei Problemen immer eine Antwort gefunden haben. Trotz GPS ist es aber beruhigend, dass die Wanderwege hervorragend ausgeschildert sind. Wegzeichen signalisieren nicht nur den Wanderweg,…

Wanderweg

Wanderweg

…sondern auch diejenigen Abzweigungen, die man nicht nehmen sollte, weil man sonst die Route verlässt.

Kein Wanderweg

Kein Wanderweg

Unterwegs fällt uns im Geäst eines Baumes eine Art Nest auf, das wir nicht so richtig zuordnen können. Es ist etwa so gross wie eine Honigmelone und sieht aus wie ein riesiger Kokon, aber gibt es so grosse Raupen?

Welchem Tier gehört dieses Nest?

Welchem Tier gehört dieses Nest?

Aber französische Freunde versichern uns, dass dies der (hochgiftige) Kokon einer Raupe sei, dem Prozessionsspinner (chenille procéssionaire). Und tatsächlich begegnen wir eines Tages auf einer Wanderung einer derartigen Prozession.

Die Prozessionsspinner-Raupe

Die Prozessionsspinner-Raupe

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Jeden Montagnachmittag unternehmen wir mit der Wandergruppe des «Club Accueil et Amitié», dessen Mitglieder wir mittlerweile geworden sind, eine zwei- bis zweieinhalbstündige Wanderung im Umkreis von etwa 30 km um Roanne. Zusammen mit der Engländerin Celia und unseren holländischen Freunden Ton und Dickie sind wir die einzigen Ausländer. Der Club umfasst noch weitere Gruppen wie Malgruppen, Gymnastikgruppen, Sprachgruppen etc. und zählt deutlich über 100 Mitglieder. Am letzten Freitag im März ist ein Unterhaltungsnachmittag angesagt. Er beginnt mit einem opulenten Mittagessen im Gemeindesaal von Renaison. «Schlachtplatte» würde man das bei uns wohl nennen: Sauerkraut mit Würsten, Speck und Gnagi. Nicht gerade für die schlanke Linie und wohl auch nicht für den Cholesterinspiegel, aber das werden wir wieder herunterwandern!

Der «Club Acueil et Amitié de Renaison» beim Schlachtplättli

Der «Club Acueil et Amitié de Renaison» beim Schlachtplättli

Dann folgt der Unterhaltungsteil. So geht es wohl bei einem Altersnachmittag zu und her. Was solls – irgendwann müssen wir uns auch damit vertraut machen! Man hat uns in der Woche zuvor bedeutet, eine kleine Produktion der chers amis suisses würde wohlwollend aufgenommen. So kommt es, dass angekündigt wird, les membres suisses würden ein schweizerisches Volkslied singen. Grosses Gelächter und dann Applaus, wie wir «La haut sur la montagne» anstimmen. Der ganze Saal singt mit.

La haut sur la montagne...

La haut sur la montagne…

Weit übertroffen wird diese Darbietung von Charlotte und der vor lauter Temperament beinahe zerplatzenden mittlerweile 90jährige Miclaude, die zusammen «Non, je ne regrette rien» interpretieren.

Non, je ne regrette rien...

Non, je ne regrette rien…

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An einem leider etwas trüben und regnerischen Nachmittag ruft uns Paul, ein Lion’s-Kollege von Christian an. Ob wir Lust auf einen Rundflug mit seinem Sportflugzeug, einer amerikanischen «Maule», hätten. Selbstredend haben wir Lust und so sehen wir einmal das Roannais von oben.

Das Roannais von oben

Das Roannais von oben

Loirelandschaft bei Roanne

Loirelandschaft bei Roanne

Schloss in der Loire

Schloss in der Loire

Unterwegs legt Paul die Hände in den Schoss und sagt zu Christian: «Flieg Du!» Wie war das noch beim autogenen Training? «Ich bin ganz ruhig. Ich bin gaaaanz ruuuhig!» Es geht erstaunlich gut – höchstens etwas wacklig im Vergleich zur christlichen Fluss- und Kanalschifffahrt. Jedenfalls ist nicht ganz sicher auszumachen, wer dann nach geglückter Landung erleichterter ist, der Schiffs- oder der Flugkapitän!

Glücklich wieder am Boden

Glücklich wieder am Boden

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Viele unserer Leser gehören zur grossen Gemeinde der Mietböötler. Für sie kommt jetzt die Zeit der Vorfreude und der Törnplanung. Welche Tips können wir liefern?

Zum Fahrrevier: Jeder, der in Frankreich schon einmal Hausbootferien gemacht hat, war auf dem Canal du Midi. Und wer noch nie auf dem Canal du Midi war, kennt den Canal du Nivernais. Diese Kanäle sind daher in der Hochsaison für alle diejenigen empfehlenswert, die auch in den Ferien am liebsten Schweizer- oder noch lieber Hochdeutsch hören, im Gedränge vor den Schleusen ihre Durchsetzungsfähigkeit beweisen und am Abend im dichten Rudel irgendwo anlegen wollen. Dabei gibt es doch wunderschöne, ruhige und idyllische Kanäle und Flüsse abseits des Touristentrubels. Man muss sie nur entdecken!

Zum Fahren: Yachten bis zu 15 m Länge kann man dank Ausnahmebestimmungen in den meisten Ländern ohne Motorbootführerschein chartern. Die Vermieter weisen ihre Kunden mehr oder weniger seriös ein – ausserhalb der Hochsaison mehr und in der Hochsaison weniger. Zwar haben die meisten Yachten Lenkräder, die denen von Autos sehr ähnlich sind. Damit hört die Ähnlichkeit aber schon bald auf. Wer wie mit einem Auto rückwärts in einen Hafenplatz einparkieren will, merkt sehr schnell, was wir meinen.

Für alle Manöver, sei es beim Anlegen, beim Ablegen und beim Ein- und Ausfahren in Schleusen gelten drei Grundsätze. Erstens: Langsam. Zweitens: Langsam. Drittens: Langsam. Auch mit einer mittleren Charteryacht bewegt man nämlich mehrere Tonnen mit der entsprechenden Massenträgheit. Wer wie wild auf den Steg zufährt, muss entsprechend wild korrigieren, und wenn er das nicht rechtzeitig tut, knallt es dann ebenso wild. Wer den Schaden hat, muss in der Regel für den Spott nicht sorgen.

Wenn Sie ein Hausboot mieten, dann können ein paar Fahrstunden vor den Ferien auf einem Schweizer See auch nicht schaden. Sie müssen ja nicht gerade die Motorbootprüfung machen. Aber Sie können Ihre Ferien entspannter geniessen (und müssen nicht die Tragfähigkeit Ihrer Partnerschaft testen…), wenn Sie mit Ihrem gemieteten Hausboot einigermassen umgehen können. Und dafür sind doch Ferien eigentlich da, oder nicht?

Unter Schleusenwärtern auf einem von Touristen häufig (heim)gesuchten Kanal zirkuliert übrigens folgende hübsche Geschichte: Ein (Schweizer) Ehepaar mittleren Alters fährt mit einem Mietboot in eine offene Schleuse ein. Zu schnell und schräg. Die am Bug stehende Frau kann den Poller nicht erreichen, worauf der am Steuer stehende Ehemann zu brüllen beginnt und seine Frau coram publico zusammenstaucht. (Merke: Die Verantwortung trägt immer der Kapitän!). Während sich die Schleuse langsam füllt, verschwindet die Frau im Innern des Mietbootes und erscheint nach zehn Minuten mit dem Koffer in die Hand. Sie bittet den verständnisvoll lächelnden Schleusenwärter, ihr sofort ein Taxi zum nächsten Bahnhof zu bestellen. Das halte sie nicht mehr länger aus. Sprach’s und liess ihren verdutzten Ehemann in der Schleuse zurück.

Wenn man, beiläufig bemerkt, über einen gewissen Bekanntheitsgrad verfügt, so hat das eine stark disziplinierende Wirkung. Oder würden Sie es gerne hören, wenn es heissen würde: «Kännsch die beide det äne uf dem Schiff? Das sind doch s’Huebers! Weisch, dä, wonemal Regierigsrat gsi isch! Ghörsch, wie die sich aaseiched?»

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Exakt am 5. April bricht in Roanne der Frühling zum zweiten Mal über uns herein. Nach einer Reihe von garstigen, kalten und regnerischen Tagen, in denen wir lesend und spielend im warmen Salon sassen, wird es warm und freundlich. Die Ente, die uns den Winter durch das harte Brot abgenommen hat, stellt uns ihren Nachwuchs vor, zehn kleine Flaumknäuel, die höchstens zwei, drei Tage alt sind.

Der Entennachwuchs ist auch schon da

Der Entennachwuchs ist auch schon da

Wir verstehen die Botschaft und opfern ein Stück noch nicht ganz hartes Brot. Es sind nur noch wenige Tage bis Ostern und eigentlich könnten wir uns die kleinen Entchen ganz gut als Tischdekoration vorstellen… Aber dafür sind sie definitiv nicht auf die Welt gekommen!

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Ein Sonntagsausflug mit unseren holländischen Freunden Ton und Dickie führt uns nach Juré ins Restaurant Le Moulin. Die halbe Stunde Autofahrt lohnt sich: Restaurant und das dazugehörige, natürlich wassergetriebene Sägewerk sind aus einer anderen Zeit. Aber noch klappert das Wasserrad und den Strom erzeugen Säger und Gastwirt auch mit Wasser.

Le Moulin – aus einer anderen Zeit

Le Moulin – aus einer anderen Zeit

Das wassergetriebene Sägewerk wird immer noch benützt

Das wassergetriebene Sägewerk wird immer noch benützt

Während im Kamin das Holzfeuer knistert...

Während im Kamin das Holzfeuer knistert…

...und Monsieur Demure den Coq au vin überwacht...

…und Monsieur Demure den Coq au vin überwacht…

...wartet auf dem Tisch ein kleines Charcuterieplättchen als Vorspeise...

…wartet auf dem Tisch ein kleines Charcuterieplättchen als Vorspeise…

...bis Madame Demure den Coq au vin serviert

…bis Madame Demure den Coq au vin serviert

Zum Digestif fahren wir nach St-Haon-le-Châtel, wo uns ein weiterer Geheimtip ins alte Schloss führt. Dort erwartet uns, ziemlich versteckt, ein umwerfend gemütliches Beizli.

Im Schlossbeizli von St-Haon-le-Châtel

Im Schlossbeizli von St-Haon-le-Châtel

Hier wird absolut stilvoll ein Absinth serviert.

So serviert man Absinth

So serviert man Absinth

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Die nachösterlich anhaltende Schönwetterperiode veranlasst uns, das Steuerhausdach zu demontieren, zu schleifen und neu zu malen.

Kinette, für einmal oben ohne

Kinette, für einmal oben ohne

Die Steuerhäuser alter Frachtschiffe sind vielfach so konstruiert, dass sie mit relativ wenig Aufwand abgebaut werden können. Das ermöglicht die Durchfahrt auch unter ziemlich tiefen Brücken. Das einfache Baukastenprinzip erleichtert – als willkommener Nebeneffekt – die Unterhaltsarbeiten enorm.

Die erste Farbschicht wird nass geschliffen

Die erste Farbschicht wird nass geschliffen

Nach einem weitern Farbauftrag können wir das Steuerhaus-Dach und das Zeltvordach wieder montieren. Wir haben jetzt Übung im Auf- und Abbauen des Steuerhauses. Das wird uns auf dem Canal du Nivernais zugute kommen. Dort ist Kinette für einige Brücken und ein Tunnel möglicherweise zu hoch.

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Der ausgebrochene Frühling treibt die Hafengemeinschaft zu einem gemeinsamen Barbecue in Artaix, wohin sich die Einen per Schiff, die Andern per Camper und die Dritten per Auto begeben.

Barbecue der Hafengemeinde in Artaix

Barbecue der Hafengemeinde in Artaix

Wenig später hat die Hafengemeinde noch einmal Gelegenheit, eine Vollversammlung zu zelebrieren: Bill und Fran, die ihr Schiff, die «Françoise 1ère», verkauft haben, nehmen Abschied. Sie bringen das Schiff auf die Werft in St-Jean-de-Losne, wo es der neue Eigner übernehmen wird.

Bill und Fran werden verabschiedet

Bill und Fran werden verabschiedet

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Richtige Seeleute geniessen die Landschaft grundsätzlich nur vom Deck ihres Schiffes aus. Wir geben zerknirscht zu, dass wir, daran gemessen, keine richtigen Seeleute sind. Die Landschaft ist so prächtig, dass wir einfach tagelang wandern müssen, ob wir wollen oder nicht!

Loirelandschaft oberhalb Roanne

Loirelandschaft oberhalb Roanne

Wandern bei Roanne

Wandern bei Roanne

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Unsere Sätze beginnen immer häufiger mit «Das ist bis im November das letzte Mal, dass wir…» Zu diesen letzten Malen gehört der Freitagmarkt, wo wir im vergangenen Jahr «unsere» Händler und Produzenten gefunden haben.

Unsere Fischhändlerin

Unsere Fischhändlerin

Unser Käsehändler

Unser Käsehändler

Unser Gemüsehändler

Unser Gemüsehändler

Am 29. April ist es endlich soweit: Der Telefon-Landanschluss und der Landstrom werden ausgesteckt, die Leinen losgeworfen und nach einem eleganten Wendemanöver im Hafenbecken nehmen wir Kurs auf die Schleuse Nr. 1, die das Hafenbecken von Roanne vom Canal de Roanne à Digoin trennt. Mit uns an Bord sind Dominique und Fredi, ein Lehrerehepaar aus dem Zürcher Oberland.

Die Fahrsaison kann beginnen!

3 Gedanken zu „Bericht 27, April 2007

  1. Hallo Charlotte und Christian,
    unser Traum, auch einmal mit so einem Boot auf grosse unbegrenzte Reise zu gehen. Eure Bildberichte sind unheimlich schön und interessant. Leider können wir maximal 4 Wochen mit unserem Boot vereisen. Damit aber an andere an unseren Erfahrungen teilnehmen können haben wir auch eine Internetseite eingerichtet. Es ist natürlich nicht mit eurem Internetauftritt zu vergeleichen, doch findet sie bei anderen zeitgebundenen Bootsfahrern vieleicht Interesse. Wir wünschen euch weiterhin gute fahrt, viel Vergnügen und vor allem viele bleibende Eindrücke von unseren schönen Europäischen Binnenwasserstrassen.
    Wir wünschen euch alles Gute und natürlich immer eine handbreit Wasser unterm Kiel.

  2. Liebe Hubers

    Ein langsamer Berner, der Ihre Homepage seit fast von Anfang an verfolgt, aber sich jetzt erst bemerkbar macht, möchte Ihnen für die sehr interessanten Berichte danken. Als begeisterter Wassersportler verfolge ich mit Spannung Reportagen wie die Ihrigen. Die Bilder und die Texte sind informativ und sehr lehrreich. Für mich ist der „Lac de Neuchâtel“ so etwas wie die zweite Heimat. Ich hoffe, von Ihnen noch viele Berichte lesen zu dürfen.
    Ich wünsche Ihnen eine schöne Saison 2007 mit immer genügend Wasser in den Kanälen.

    Peter Heiniger

  3. Guten Tag

    Bin via Google auf ihr Foto der vermeintlichen Prozessionsraupe gestossen (Bericht Nr. 27). Dieses ist leider kein Prozessionsspinner. Es handelt sich hierbei um den Alpen-Ringelspinner. Der Grund für die Verwechslung liefert hier die Mimikry der Raupe. Mimikry ist eine Nachahmung z.B. um sich vor Fressfeinden zu schützen. Oft bilden Raupen eine Kette um für andere als vermeintliche Schlange auszusehen.
    Der Alpen-Ringelspinner kommt in höheren Lagen vor vorallem oberhalb der Baumgrenze.Deshalb wird sie ab und an beim Wandern gesehen.

    Freundliche Grüsse

    Tim Maler

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